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Mein Weg in ein nachhaltiges Leben

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Und die Vision einer besseren Welt!



 

Wo einst die Vögel zwitscherten wurde es leise.

Ich befinde mich auf einer seltsamen Reise.

Das Leben war dabei zu verstummen.

Die Wiesen hörten auf zu Summen.

Die Meere waren einst gefüllt mit Leben.

Das sollte es bald nicht mehr geben.

In den Wäldern da lebten die Bäume.

Was uns bleibt sind unsere Träume.

Einst lebte das Leben, das Leben war hier,

doch dann kam der Mensch mit seiner unendlichen Gier.

Er baute und baute immer größere Städte,

er ließ keinen Baum und auch keine Hecke.

Aus einem lebenden Paradies,

machte der Mensch ein leeres Verließ.

Als er bemerkte was er getan,

da kam die Verzweiflung und siegte fortan.

Gefangen in einer leblosen Welt,

jetzt war es soweit… es regierte das Geld.

Doch dann kam das Licht, es leuchtete hell.

Ich sah einen Weg dem folgte ich schnell….

Er führte mich in eine andere Welt,

in dieser herrschte

Natur statt Geld!




Kapitel I - Einleitung

 

Eigentlich wollte ich nur ein wenig Gemüse ohne Pestizide für meine Kinder anbauen, weil ein Nahrungsmittelskandal den nächsten jagte, stattdessen wurde ich zum Selbstversorger der auf einmal Lösungen für ein nachhaltiges Leben, Seelenfrieden und ein Stück Freiheit gefunden hat. Ich lernte über die Jahre mich und meine ganze Familie zu ernähren und irgendwann kamen auch noch Freunde und Nachbarn dazu. Mit jedem Jahr ergab mein Handeln mehr Sinn, mit jedem Jahr stärkte ich mein Selbstbewusstsein. Ich reduzierte meine Arbeitszeit in meinem regulären Job in der IT Branche bis der Tag kam an dem ich beschloss mich ganz aus meinem alten Berufsleben zurückzuziehen, weil mein neues Leben einfach mehr Sinn für mich ergab.


Je moderner die Welt wurde, desto unnatürlicher wurde die Herstellung von Nahrungsmitteln, von Massentierhaltung über Monokultur mit massivem Einsatz von Pestiziden, Insektiziden, Antibiotika, gentechnisch verändertem Saatgut bis hin zu komplett künstlicher Nahrung. Selbst die ersten Seuchen wie BSE, Vogelgrippe oder Schweinepest waren kein Grund um irgendetwas an diesem verkommenen Nahrungsmittelsystem zu ändern.


Über 6000 Pflanzenarten nutzte der Mensch für seine Ernährung, heute decken nur noch 9 Nutzpflanzen gut zwei Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion ab. Regionale alte Sorten, sowie das Wissen darum sie anzubauen, verkümmern und gehen immer mehr verloren. Hinzugekommen ist da noch die Klimaerwärmung, das Abholzen der Regenwälder für Palmöl, Wunderpestizide die alles vernichten, Gemüseanbau in Wasser-Chemielösungen und das große Bienen,- und Insektensterben. Jede Woche nehmen wir die Menge einer Kreditkarte in Form von Mikroplastik zu uns und wundern uns über die explodierenden Zahlen an Krebserkrankungen, Allergien, Fehlbildungen und ernährungsbedingte Krankheiten. Statt aus Fehlern zu lernen werden alte Fehler immer wieder gemacht und viele neue kommen noch dazu. Ziel war es die Welt zu ernähren und dennoch leiden im Jahre 2018 über 800 Millionen Menschen an Hunger und alle 5 Sekunden stirbt ein Kind.


Ich kenne einen besseren Weg in eine gesunde Zukunft und von dem möchte ich Euch hier berichten! Er führt direkt in meinen Gemüsegarten in dem nur mit Kompost, Kräuteraufgüssen, Misch - und Permakultur gearbeitet wird. Wieso strebt der Mensch eigentlich immer danach alles zu modernisieren? Hey, manchmal ist das althergebrachte einfach klüger und besser, genauso arbeite ich in meinem Garten, nur alte Techniken und samenfeste Sorten bilden das Grundrezept für meinen erfolgreichen Gemüsegarten. Der scheinheilige Vorwand der Chemie und Nahrungsmittel Konzerne, die Welt ernähren zu müssen, stinkt gewaltig, es geht diesen Konzernen nur noch um Profite und die reduziere ich indem ich so viel wie möglich in meinem Garten anbaue und selber mache. Nur so kann ich einen Teil zu einer echten Veränderung beitragen. Es ist der Weg zu mehr Nachhaltigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung! Auf Konsum zu verzichten erweitert den Horizont und schneller als Du denkst erhältst Du viel mehr zurück als das was Du aufgegeben hast, Du bekommst deine biologischen Urbedürfnisse gestillt und erhältst extrem leckere und frische Nahrung. Du bekommst wieder ein Stück Selbstbestimmung über das was Du zu dir nimmst. Mit ein wenig eigener Leistung tauschst Du Gammelgemüse gegen Powerfood!


Ich bin kein Schriftsteller, es ist mein erstes Buch das ich schreibe, verzeiht mir bitte meine Fehler. Ich bin auch kein gelernter Profigärtner oder studierter Naturwissenschaftler, ich bin einfach nur ein Mensch wie viele von Euch der von der Natur fasziniert ist und sie gerne beobachtet. Ich erzähle Euch jetzt einfach mal authentisch wie ich vorgegangen bin und was sich durch mein Handeln alles verändert hat. Ich berichte Euch von meinen Erfahrungen und Erkenntnissen, meinen Sorgen und Freuden die dazu geführt haben ein Selbstversorger zu werden. Ich berichte Euch wie sich mein Leben dadurch verändert hat, physisch und auch psychisch. Ich möchte Euch mit meinen praktischen Erfahrungen als Selbstversorger eine Hilfe sein, Euch vielleicht die Ängste nehmen die ich am Anfang auch hatte. Der Stein den ich ins Rollen gebracht habe veränderte mein ganzes Leben und auch das von anderen. Der Weg auf dem ich mich befinde ist mir zum Teil noch nicht wirklich bewusst, vielleicht werde ich scheitern, vielleicht scheitert sogar die gesamte Menschheit. Aber ich gehe ihn einfach, ich höre auf mein Herz und weiß das ich das Richtige tue. Dieses Buch ist der Versuch die Tragweite einer simplen Entscheidung in Worte zu fassen und das Wissen darum zu erhalten. Eins sage ich Euch vorweg, weil ich ein ehrlicher Mensch bin: Ihr braucht dieses Buch nicht kaufen um ein besserer Gärtner zu werden! Jede Erfahrung die Ihr auf Eurem eigenen Boden machen werdet ist mehr wert, als jede Zeile die ich hier schreiben werde. Das Wissen um den Gemüseanbau oder die Selbstversorgung entwickelt sich schneller als ich es je für möglich gehalten habe, es ist wie ein Virus der Euch packt und zu neuen Höchstleistungen treiben wird, so wie er mich gepackt hat. Ihr müsst nur eins tun, anfangen einen Samen in die Erde zu setzen!


 

Wer bin ich?


 Ich hoffe Euch mit meiner Geschichte nicht zu langweilen, aber irgendwo muss man anfangen, wenn man ein Buch schreiben möchte um das Erlebte und Erlernte festzuhalten. Mein Leben besteht aus Puzzlestücken die so langsam ein Gesamtbild erkennen lassen, vielleicht können diese für Euch nützlich sein.


Als ich noch ein Kleinkind war hatte mein Opa immer einen Gemüsegarten, zuerst in Deutschland und später in Italien. Mein Opa hat damals ein paar Videos mit seiner Super 8 Kamera gedreht und ich sah dort immer sehr zufrieden und glücklich aus…Naja bis auf das eine Mal als ich bei meinen ersten Gehversuchen in das Erbsenbeet gefallen bin. Mein Opa war weniger glücklich, und auch bei mir kullerten ein paar Tränen. Das ist allerdings lange her, wir sprechen von 1976 - meinem Geburtsjahr.


Die Zeit bleibt nicht stehen und so wurde aus dem kleinen Gartenzwerg ein Teenager, und was mir früh aufgefallen ist war die Tatsache, dass meine Uhr anders tickte als die meiner Freunde. Ich hatte ein kleines Laboratorium mit einem Mikroskop, haufenweise Terrarien und Aquarien in denen ich so ziemlich alles gehalten habe was man in der Natur finden oder in Zoohandlungen käuflich erwerben konnte. Von der Vogelspinne bis zum Pfeilgiftfrosch. Vom Flussaal bis zu Piranhas studierte ich akribisch die Natur unseres Planeten bis ich als Teenager verstand das es viel schöner ist die Tiere in ihrem natürlichen Habitat zu beobachten. Ich fing an in der Natur zu fotografieren, beigebracht hat es mir mein Vater, er ist Meister des Fotografen Handwerks. Irgendwann reichte mir die Fotografie nicht mehr und ich entdeckte die Videografie für mich. Mit einer Videokamera konnte ich alles festhalten was ich mit meinen Augen sehen konnte. Das war großartig, ein Wunderwerk der Technik! Die Welt wurde moderner und ich wurde ein Webentwickler.. - weit weg vom Schuss oder? Kein Biologe, Chemiker oder Naturkundler obwohl ich immer so gerne in der Natur unterwegs war und alles über sie wissen wollte. Die Natur zu ergründen war für mich so selbstverständlich geworden das ich in ihr keinen Beruf sah, sondern vielmehr eine fesselnde Leidenschaft. “Was ist da bloß schiefgelaufen” könnte man sich jetzt fragen, aber am Ende kommt jeder an seinen richtigen Fleck. Man kommt genau da an, wo man hingehört. Der Verlauf des Schicksals lässt sich beeinflussen, das Ziel hingegen scheint vorbestimmt zu sein. Auch der Beruf des Webentwicklers sollte seinen Grund in meinem Lebenslauf haben. Welchen, ergründete ich erst viele Jahre später.


Meine erste Webseite, die ich 2001 eigenständig in HTML als Programmiersprache “gecoded” habe, nannte sich Naturfilme.com. Ich publizierte zuerst nur Fotos und Texte, also in etwa so wie es heute tausende Blogger weltweit praktizieren. Damals gab es allerdings noch keine Blogs und Webseiten gab es auch nur sehr wenige, es waren spannende Zeiten für Pioniere des digitalen Zeitalters. Mein Ziel war es, meine Videos online zeigen zu können, also programmierte ich zusammen mit meinem Bruder ein Skript das es uns ermöglichte WMV Video-Dateien in Webseiten zu integrieren. Das war ein echtes Highlight zu dieser Zeit. Ich war echt mega happy als unsere Idee zur Realität wurde und ich endlich meine Videos im Internet zeigen konnte. Für jeden Besucher meiner Webseite musste ich übrigens bezahlen, paradox oder? So war das allerdings in den ersten Jahren des Internets, das Datenvolumen der Besucher wurde uns monatlich in Rechnung gestellt. Schauten viele Menschen meine Videos, war die Rechnung am Ende des Monats größer, dass brachte uns schließlich auf die Idee, mit Online Werbung das Projekt finanzieren zu können.


 Wie meine Webseite damals aussah kann man zum Teil auf http://web.archive.org/web/20040715000000*/naturfilme.com sehen, Archive.org hat irgendwann um die Jahrtausendwende angefangen Webseiten und deren Entwicklung aufzuzeichnen, damals gab es ja auch nur sehr wenige.


 Die erste Aufzeichnung ist vom 29. Januar 2004. Gute 3 Jahre nach der Geburt von Naturfilme.com (2001) wurde aus meiner Idee eine der wohl bekanntesten Webseiten der Welt, sie nennt sich YouTube und erschien am 14. Februar 2005. Manchmal habe ich mich gefragt, wieso ich nicht mehr aus meiner Idee gemacht habe, aber das Internet war auf einmal so faszinierend für mich und meinen Bruder, dass wir immer mehr Webseiten bauten ohne an verpasste Chancen zu denken. Mit meinen Webseiten über Italien und speziell Sizilien erreichten wir in den Folgejahren einen echten Durchbruch, gut 3 Millionen Besucher informierten sich jährlich und sorgten dafür, dass wir hauptberuflich zu Webseitenbetreibern wurden. Von den Webseiten die wir zu dieser Zeit programmierten leben wir nun bereits seit 19 Jahren.


Meinen ersten Gemüsegarten habe ich im April 2008 angelegt. Mit Hilfe und Erfahrungen meines Opas versuchte ich mich im Anbau von Tomaten, Erbsen, Bohnen, Zwiebeln und Knoblauch. Die Resultate waren überwältigend, mein Opa sprach gleich von einem talentierten Gärtner mit falschem Beruf. Egal was ich anbaute, es entwickelte sich prächtig. Das Wissen alter Menschen habe ich schon immer sehr geschätzt. Mein Opa hegte und pflegte seinen Gemüsegarten wie ein kleines Paradies, ohne Pestizide, ohne Chemie, ohne Maschinen nur mit seinen Händen und seinem Wissen. Alles blühte und gedieh was er dort anpflanzte. Von BIO hat er nie gesprochen, es war normal für ihn das man keine Chemie und keine Pestizide auf sein Gemüse oder Obst verteilt. Von F1 Hybriden war nie die Rede, er hatte immer dasselbe im Garten, Jahr für Jahr mit den Samen vom Vorjahr baute er das an was ihm schmeckte und die Familie satt machte. Er baute nur das Gemüse an, das ihm auch Samen für das nächste Jahr garantierte. Ich habe immer gut zugeschaut und zugehört, wenn ich in den Sommerferien bei meinen Großeltern war. Er legte Jauchen und Kräuteraufgüsse an um „Schädlinge“ aus seinem Garten zu vertreiben. Er hielt Kaninchen und Hühner um mit dem Mist seinen Komposthaufen zu optimieren. Jenes alt hergebrachte Wissen, das ich abgespeichert habe wie ein Hochleistungscomputer, und dennoch schaffte ich es nur 2 Jahre lang meinen eigenen Gemüsegarten ordentlich zu pflegen. Es fehlte irgendwo die Motivation dafür und somit war das Thema Gemüsegarten erstmal wieder vom Tisch. Der Druck der Gesellschaft immer mehr Geld zu verdienen war einfach stärker. Mehr Geld verdienen und andere die Gartenarbeit machen lassen war meine Rechtfertigung um den Gemüsegarten zu vergessen. Meine Überzeugung war gelinde gesagt einfach zu schwach!


Mein erstes Kind erblickte 2012 das Licht dieser Welt. Auf einmal war da noch jemand um den ich mich sorgen musste, jemand der noch klein und empfindlich war. Ich denke das die Geburt meiner Tochter eine wahre Kettenreaktion ausgelöst hat. Biologisch und auch mental fühlte ich mich plötzlich reifer, verantwortungsbewusster…Hey, ich konnte plötzlich die ersten grauen Haare auf meinem Kopf sehen, ohne Scherz! Als es dann irgendwann an das Thema Beikost ging: Tja, da jagte ein Skandal den Nächsten, Pestizide im Tee, Salmonellen im Gläschen… Ich wurde in einen Sog der Verzweiflung gezogen und musste wieder an meine Großeltern denken wie sie unermüdlich Gemüse anbauten und stundenlang eingekocht haben. Oftmals sagte mein Opa das diese Erzeugnisse unbezahlbar sein, sie wären sauber und natürlich. Zu dieser Zeit habe ich das nicht ansatzweise verstanden, eine Tomate war für mich eine Tomate, aber auch wenn ich keine Ahnung hatte als Teenager, so schmeckte ich doch den Unterschied. Bei Opa und Oma schmeckte alles richtig lecker!


 Seine Worte erhielten plötzlich den Sinn, den er mir vor vielen Jahren vermitteln wollte. Man will doch nur das Beste für sein Kind, also kauften wir immer mehr Bio Gemüse und Obst, die Biobewegung nahm Fahrt auf, es wurden immer mehr Produkte angeboten die frei von Pestiziden und chemischen Dünger sein sollten. Das passte doch genau in mein Konzept: Mehr Geld verdienen und damit bessere BIO Nahrungsmittel kaufen. Irgendwann erzählte mir der Nachbar meiner Mutter (ein Spanier) von den Folientunneln in Andalusien, das dort tausende stehen würden soweit das Auge reicht, ein Meer aus Plastik. Er erzählte mir, dass nun viele weitere gebaut werden müssten um dem Bio Bedarf in Deutschland gerecht zu werden. Das dafür riesige Flächen lokaler Natur zerstört werden und das Ganze in eine ökologische Katastrophe münden würde. Was an Bioware aus Spanien kommt ist nicht von einem Bio-Hof, es sind Fabriken so groß wie kleine Dörfer. Der Wasserbedarf für den Tomatenanbau hat dafür gesorgt, dass die Brunnen mittlerweile das Wasser aus über 400 Meter Tiefe hochpumpen. Die Waren aus Spanien müssen 2000 Kilometer zurücklegen damit wir in Deutschland in den Genuss von BIO Qualität kommen. Eine enorme Verschwendung an Ressourcen ist bis heute die bittere Realität. Diese Lebensmittelindustrie kennt nur ein Ziel, den maximalen Profit!


Wir lebten zu dieser Zeit in einer schönen 120 m² Erdgeschosswohnung mit einem winzig kleinen im Schatten liegenden 30m² Garten. Zwei Jahre später erblickte mein zweites Kind das Licht dieser Welt und der Moment war gekommen nach einem neuen Zuhause für unsere kleine Familie zu suchen. Der Gemüsegarten wurde nach vielen weiteren Skandalen auch im Bio Sektor wieder auf die Planungsliste gesetzt und als wichtiger Parameter für die Immobiliensuche eingebunden, ein Haus mit großem Garten musste her. Unsere Immobiliensuche startete Ende 2014. Das erste Jahr war eher frustrierend und auch im Folgejahr lief es nicht besser, ein schönes Haus in guter Lage und mit großem Garten war zu dieser Zeit schon fast utopisch. So verging die Zeit und Mitte 2016 hatte ich bereits die Hoffnung aufgegeben. Meine Frau war da hartnäckiger, sie suchte weiter und vereinbarte immer wieder Besichtigungstermine. Ich hatte schon keine Lust mehr mir 5 Immobilien die Woche anzuschauen und so kam der Tag an dem ich ihr gestehen musste das ich nicht mehr wollte, dass ich das für Zeitverschwendung hielt. „Komm schon, dieses eine Haus schauen wir uns noch an“ sagte sie. „Nein, die Fotos gefallen mir nicht“ war damals meine Antwort. Meine Frau machte einfach einen Besichtigungstermin und zwei Tage später hieß es dann „Komm mit, ich will Dir ein Haus zeigen“. Ich hatte gar keine Lust mir die Immobilie anzuschauen, aber ich bin heute so glücklich auf meine Frau gehört zu haben. Denn dieses letzte Haus im ländlichen gelegen und von Feldern und einem naturgeschützten Wald umgeben wurde im Herbst 2016 unser neues Zuhause, unser Heim.


Da stand ich nun und hatte plötzlich mehr Gartenfläche als mir lieb sein konnte, 1500 m². Der ganze Garten war total verwildert, 12 Jahre lang von den Vorbesitzern der Natur überlassen, standen die Unkräuter sage und schreibe 2,5 Meter hoch. Hier einen Gemüsegarten entstehen zu lassen wird ein großes Stück Arbeit werden, das war mir schnell klar. Umso weiter ich in dem Dickicht vordrang, desto mehr Leben konnte ich entdecken. Die Natur hatte sich hier ein Stück Land zurückerobert, Fasane flatterten aufgescheucht umher, auf dem Zaunpfosten saß ein Bussard und musterte mich. Mitten im Dickicht fand ich einen kleinen Teich, in ihm lebten Molche und Frösche. Es war wild und doch bezaubernd zugleich, ich fühlte mich plötzlich wie ein Eindringling. Beobachtet von jenen die hier bereits vor Jahren ihr Quartier aufgeschlagen hatten, und doch wusste ich das es von nun an auch mein Zuhause sein würde, und ich nun die schwere Aufgabe übernehmen musste diesen Tieren weiterhin einen Lebensraum anbieten zu können. Eine wahre Oase hatten wir da gekauft, reich an Insekten und Vögeln jeder Art. Gelegentlich hatte ich Rehe mitten im Garten und auch der Mader war schon zu Besuch. Ein wahrer Schatz für jemanden wie mich, der sich gerne von der Natur begeistern lässt. Für viele wäre dieser Garten sicher ein Albtraum gewesen, zu groß und zu pflegeintensiv. Für mich war es allerdings das Größte der Gefühle hier zu stehen, ein Biotop für Naturbeobachtungen direkt vor der Haustüre und genug Platz um meinen Traum vom essbaren Ökogarten Wirklichkeit werden zu lassen.

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